Football is coming home

Noch 114 Tage bis zur Hochzeit.

Aber am Mittwochabend war erstmal Champions-League angesagt. Ich habe über den Fanclub „Die Filetgranen“ zwei Karten für das Viertelfinal-Rückspiel zwischen Bayern und Manchester United in der Münchner Arena bekommen. Grund genug mein altes Schweinsteiger-Trikot, das ich einst für 8 Euro zusammen mit einer Ray Ban-Sonnenbrille in Kroatien erstanden habe, aus dem Schrank zu holen und mit meinem Bruder Phily nach Fröttmanning zu fahren.

Manchester United. Der meistgehasste Fußballverein der Welt! Das wird für immer einen faden Beigeschmack haben. Ich verbinde es unweigerlich mit dem Tag an dem meine Kindheit endete. 1999 habe ich nach dem Champions-League-Finale unter Tränen meine Bayern-Fahne verbrannt. Bei den Namen Solskjaer, Giggs und Sheringham zucke ich immer noch zusammen. Seitdem wünsche ich dem Verein alles nur erdenklich schlechte. Ok, sie hatten in den 60er Jahren einen Flugzeugabsturz, bei dem fast die gesamte Mannschaft ums Leben kam. Sowas jetzt nicht unbedingt, aber bittere, grausame und unfaire Niederlagen auf dem Fußballfeld jeder Zeit!

Haben Plätze direkt hinter dem Gäste-Tor und geben uns das Spiel Hoeneß-Style durch den Zaun. Dabei kommt man mit dem ein oder anderen Spieler ins Gespräch. Manu Neuer meint, sie könnten einen Spielmacher wie mich gebrauchen, weil ja mein kongenialer Partner Basti Schweini wegen einer Sperre aus dem Hinspiel fehlt. Wayne Rooney meinte, ihm tun die Zehen weh und ich fragte ihn, wann der Bus käme. Er meinte: „Which bus?“ Und ich so: „Der mit den Leuten, die dein Gejammer interessiert!“ Er schaute verdutzt, also erklärte ich es ihm in seiner Sprache: „Wayne interessierts!?“ Rooney wird bei jeder Ballberührung ausgebuht. Man weiß ja von den Simpsons, dass das auch an so ausgebufften Sportsmännern nicht spurlos vorbeigeht. Und das sollte sich auch in der zweiten Halbzeit zeigen, als Rooney aus Elfmetern einen No-Brainer versemmelte und die Schuld auf den „Scheiß-Pass“ von Danny Wellbeck schob. Aber erstmal von anfang.

Ich hoffe insgeheim auf Elfmeterschießen, was bei unseren Plätzen ein geiles Brett wäre. Dazu müssten sie aber 1:1 spielen. Laut Statistik gab es immer Elfmeterschießen, wenn ich mit Phily in einem Champions-League-Spiel gegen englische Mannschaften war. Allerdings haben die Bayern auch immer verloren (gegen Chelsea 2012).

In der ersten Halbzeit passiert nicht viel. Die Bayern schieben sich bekannt dominant den Ball zu, während die äußerst schwachen Inselaffen nur hinterher rennen und sich auf die Defensive konzentrieren. Einmal wirds gefährlich vor dem gegenüberliegenden Tor von Manu(!) Neuer und der Ball landet sogar im Tor. Aus unserer Perspektive nicht zu sehen, ob der im Abseits war.

Nette Choreo der Bayern-Fans für Phily und mich

Nette Choreo der Bayern-Fans für Phily und mich

In der zweiten Halbzeit dann der Schock! Evra trifft mit einem Hammer unter Querlatte direkt vor unseren Nasen zum 0:1. Wie kann jemand, der fasst so heißt wie die liebste Person der Welt so gemein sein! Aber richtig so, jubelt erstmal, als wärt ihr Champions-League-Sieger geworden! Freut euch über euer Stauntor und vergesst dabei, dass ihr eigentlich nur zum Verteidigen über den Kanal gerudert seid. Zum Glück denkt Manchester eine Minute lang, es wäre gut und genau da schlägt Mario Man(!)dzukic zu. Nicht mal 60 Sekunden brauchen die Bayern um das 1:1 zu besorgen. Ein gefährliches Ergebnis, da Manchester mit einem zweiten Tor ziemlich sicher das Halbfinal-Ticket lösen hätte können. Doch die Bayern liesen keinen Raum für Spekulationen Tonmy-Boy Müller machte kurz darauf das 2:1 für den FCB und Arjen Robben legte sogar noch das 3:1 nach. Leider fielen alle Bayern-Tore ca. 100 Meter entfernt von uns, was der Freude allerdings keinen Abbruch tat. Halbfinale! Oho! Manchester wieder die Grenzen aufgezeigt. „Football is coming home“ sagen die Bayern-Fans, weil Manchester wieder heimfährt auf die Insel und dort bleiben kann. Im nächsten Jahr spielen sie vielleicht nicht mal in der Champions-League, weil sie aktuell nur siebter in der Premier League sind. Wäre schade, dann kann man es aber auch nicht besiegen. Naja, erstmal Halbfinale!

Entweder gegen den anderen Erzfeind aus Chelsea, das Ladyboy-Ballet-Kabinett von Real Madrid oder den Barcelona-Bezwinger Atlantico Madrid. Am Freitag ist Auslosung: Bitte Real im Halbfinale, die besiegen wir eigentlich immer. Im Finale dann gegen Chelsea die Revanche für die Niederlage vom Finale Dahoam 2012. Denn wie Martin vor zwei Jahren schon sagte: „Wir werden jetzt mehrere Jahre in Folge die Champions-League gewinnen.“

Über Radek Vegas

Radek Vegas

Veröffentlicht am 10. April 2014 in Sport und mit , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

Hinterlasse einen Kommentar